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Kaleb Erdmann

Die Ausweichschule

Roman
(99)
22,00 €inkl. MwSt.
Lieferstatus: lieferbar

Inhaltsangabe

Die Vermessung des Unsagbaren

Am letzten Tag der Abiturprüfungen im Jahr 2002 fallen Schüsse im Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Unser Erzähler erlebt diesen Tag als Elfjähriger, wird mit seinen Mitschülern evakuiert und registriert in den folgenden Wochen die Hilflosigkeit der Erwachsenen im Angesicht dieser Tat. Mehr als zwanzig Jahre später bricht das Ereignis völlig unerwartet erneut in sein Leben ein und löst eine obsessive Beschäftigung mit dem Sujet aus, die in ein Romanprojekt resultieren soll. Aber warum nach so vielen Jahren alte Wunden aufreißen? Hat er ein Recht dazu? Wie verhält es sich mit seinen Erinnerungen, welche Geschichten hat er so häufig erzählt, dass sie wahr wurden? 

Kaleb Erdmanns Roman Die Ausweichschule ist ein gekonntes Spiel mit Perspektiven, ein Stück Autofiktion, das gleichermaßen publikumskritisch (wie voyeuristisch ist unser Interesse an der Aufarbeitung von Gewalttaten?) wie autokritisch ist (was gibt mir das Recht, über diesen Tag zu schreiben?). Ein pointierter, persönlicher, erschütternder Text über ein Phänomen, das uns weltweit umtreibt. 

»Wie sich Kaleb Erdmann dem Erfurter Amoklauf literarisch annähert ist ein Kunststück – er findet Worte für das Unsagbare und lässt einen wortlos zurück. Das Traurigste, Lustigste und Beste, was ich seit langem gelesen habe.« Caroline Wahl

Buchdetails

Verlag
park x ullstein
Einbandart
Hardcover mit Schutzumschlag
Seitenanzahl
304 Seiten
ISBN
9783988160225
Erscheinungstag
31.07.2025
Preise
DE 22,00 €, AT 22,70 €
Hersteller
Ullstein Buchverlage GmbH, Friedrichstraße 126, 10117 Berlin

Leser:innenstimmen

  • maddinliest am 30.10.2025

    Gefangen in der Vergangenheit

    Das traumatische Ereignis eines Amoklaufs ereilt das Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahre 2002. Der 19-jährige ehemalige Gutenberg-Schüler Robert Steinhäuser erschießt elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizeibeamten sowie sich selbst. Der Erzähler dieser Geschichte ist an diesem denkwürdigen vor Ort und die Geschehnisse lassen ihn bisher auch über zwanzig Jahre später nicht los. In einem Versuch der Verarbeitung beschließt er ein Buch über diese schreckliche…

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  • pitty318 am 26.10.2025

    Vexierspiel mit Erinnerungen

    Der Autor Kaleb Erdmann war 2002 11 Jahre alt und besuchte das Gutenberg Gymnasium in Erfurt als ein 18-jähriger ehemaliger Schüler schwerbewaffnet in diese Schule kommt und 16 Menschen erschießt. Wie schafft man es als Schriftsteller, dieses schwierige Thema zu bearbeiten? Die gesamte Schwere des Ereignisses ist zu spüren, aber auch die Folgen. Und das bei jemandem von dem andere sagen, er habe als 11-Jähriger nur von weitem etwas gesehen und gar keine Toten. Kaleb Erdmann legt…

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  • nele33 am 24.10.2025

    ungewöhnlich

    Im Jahr 2002 erschütterte der Amoklauf am Erfurter Gutenberg Gymnasium das ganze Land. Der Autor Kaleb Erdmann lässt seinen Erzähler, der damals 11-jährig die Schule besuchte und evakuiert wurde, seine Eindrücke, Gefühle und die daraus resultierenden Auswirkungen auf sein weiteres Leben in Form eines Romans verarbeiten. Der Schreibstil war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, konnte mich aber im Verlauf immer mehr in seinen Bann ziehen. Die geschaffene Metaebene in der Geschichte ließ mich…

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  • ada2011 am 17.10.2025

    Betroffen und hilflos

    Lässt mich dieses Buch zurück. Ich bin selten so geschafft nach dem Lesen eines Buches. Ich konnte es auch nicht hintereinander weglesen, wie die meisten Romane. Ich brauchte immer mal wieder eine Pause, weil mich die Situationen des Ich-Erzählers, der sehr viel mit dem Autor gemein hat, mitgenommen haben und sehr nachdenklich werden ließen. Den Spagat zwischen dem Unaussprechlichen und dem, was unbedingt gesagt werden sollte, schafft Kaleb Erdmann mit Bravour. Ich nehme ihm seine…

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  • leseleucht am 16.10.2025

    Was kann und was darf Kunst?

    Kaleb Erdmann, einst Schüler des Gutenberg Gymnasium in Erfurt und gerade in der 5. Klasse, als der Amoklauf des ehemaligen Schülers Robert Steinhäuser ganz Erfurt erschütterte, schreibt in diesem Roman über sich selbst, wie er versucht, einen Roman über den Amoklauf in Erfurt zu schreiben. Dabei geht es weniger um den Amoklauf selber, als um den Romanautoren und sein Ringen mit seinen Erinnerungen und der Fragen, wie und ob er sie überhaupt in Kunst fassen kann und darf. Welche Aufgabe hat…

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  • downey_jr am 12.10.2025

    Metageschichte: Autofiktionale Traumabewältigung mit ungewöhnlicher Umsetzung 4,5⭐️

    „Die Ausweichschule“ von Kaleb Erdmann ist ein außergewöhliches Buch, was vor allem am Schreibstil des Autors sowie der Umsetzung des Themas liegt. Vor über 20 Jahren erlebte der Autor als 11jähriger mit, wie am letzten Tag der Abiturprüfungen 2002 Schüsse im Gutenberg-Gymnasium in Erfurt fallen. Seine Mitschüler*innen und er werden evakuiert. Die Wochen darauf sind geprägt von der Überforderung der Erwachsenen angesichts dieser unfassbaren Tat. Die überlebenden Schüler*innen werden an einer…

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Pressestimmen

»[...] wann immer sich eine Wahrheit oder Einsicht ergibt, relativiert Erdmanns Erzählstimme das eben Erkannte. So wird ›Die Ausweichschule‹ zur wirkungsvollen textlichen Annäherung an das Unerklärliche.«

NZZ

Anton Beck, 30.11.2025

»Kaleb Erdmann ist ein sehr intensives und beklemmendes Buch gelungen.«

Kreuzer

Vincent Koch, 28.11.2025

»Dass Kaleb Erdmann es [...] schafft Stress-Relief-Momente einzubauen, die sein Talent für Komik offenbaren, macht ›Die Ausweichschule‹ zu einem außergewöhnlichen Buch.«

ORF FM4

Maria Motter, 29.10.2025

»Sein Zugang zur erdrückenden Schwere dieser Thematik bleibt überaus sensibel und dank seines trockenen und nahbaren Stils sogar überraschend lustig – ein bemerkenswerter Balanceakt.«

funky.de

Jan-Malte Wortmann, 27.08.2025

»Kaleb Erdmann ist mit ›Die Ausweichschule‹ ein Roman gelungen, der schwer und leicht zugleich ist [...].«

BR

Miriam Fendt, 25.08.2025

»Es ist kein düsterer Roman geworden. Es ist ein kluger und eindringlicher Text, dem es gelingt, über das eigentlich Unbeschreibliche zu schreiben.«

MDR Artour

Hans-Michael Marten, 14.08.2025

»›Die Ausweichschule‹ ist ein wenig Pitival, noch mehr André Gide, lediglich zu einem Mü Joachim Meyerhoff und in dieser Konstellation das bislang beste literarische Mashup dieses Bücher-Herbstes«

Deutschlandfunk

Jan Drees, 06.08.2025

»Entstanden ist [...] ein zutiefst bewegender Roman.«

MDR Thüringen Journal

Romy Gehrke, 05.08.2025

»Wie also umgehen mit dem Trauma? Den Roman bewegt, welchen Zugang wir zu unseren eigenen Verletzungen haben.«

Der Tagesspiegel

Gerrit ter Horst, 05.08.2025

»Der Spagat zwischen Ernst und Leichtigkeit [...] ist Kaleb Erdmann eindeutig gelungen.«

Radio Bremen Zwei

Katharina Mild, 31.07.2025

»Der Autor Kaleb Erdmann findet eine Art über diese Tat, ihren Folgen und ihren Umgang, [...] die berührt und zum Nachdenken anregt.«

RBB Radio3

Sofie Czilwik, 30.07.2025

»Wie der Amoklauf von Erfurt bis heute nachwirkt beschreibt ›Die Ausweichschule‹ in jedem Fall mit beeindruckender Behutsamkeit.«

MDR

Kais Harrabi, 30.07.2025

»So erzählt dieser faszinierende Roman von einem letztlich gescheiterten Projekt eines Schriftstellers, das seine Höllenfenster geöffnet hat [...]«

FAZ

Sandra Kegel, 21.07.2025
Kaleb Erdmann
Autor

Kaleb Erdmann

Kaleb Erdmann, Jahrgang 1991, studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, sowie Soziologie und Politische Theorie in München und Frankfurt am Main. Er war Finalist des open mike, wurde für sein Theaterstück Unten für den Retzhofer Dramapreis nominiert und war als Autor und Redakteur Teil verschiedener Fernseh- und Unterhaltungsformate. Sein erster Roman wir sind pioniere wurde mit dem Debütpreis der LitCologne ausgezeichnet. Zuletzt schrieb er für das Berliner Ensemble das Stück Always Carrey On. Kaleb Erdmann lebt und arbeitet in Düsseldorf.

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